Lebenserwartung: das japanische Geheimnis für ein langes Leben

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Japan Ernährung

Lange, glücklich und gesund leben, wer will das nicht? Die Japaner haben das Geheimrezept dafür gefunden. Denn Japan hat nach Hongkong die höchste Lebenserwartung der Welt. Laut Angaben der Weltbank liegt diese aktuell bei 85 Jahren. Japans Frauen werden im Durchschnitt sogar 88 Jahre alt.

Zum Vergleich: in Deutschland leben wir im Schnitt nur 81 Jahre lang. Dabei stehen wir im Ranking gar nicht so schlecht da. Die niedrigste Lebenserwartung mit 54 Jahren haben die Menschen in der Zentralafrikanischen Republik.

Und wenn 88 Jahre nicht schon lang wären, gibt es in Japan eine Insel, auf der die Menschen sogar noch länger leben. 90 Jahre alt werden Frauen dort im Durchschnitt. Männer schaffen es auf immerhin 84 Jahre. Die Rede ist von Okinawa, der blauen Insel im Süden Japans.

Doch wie schaffen es die Japaner, so lange und gesund zu leben? Begeben wir uns auf die Suche.

 

Lebenserwartung: Indikator für Gesundheit und gutes Essen

Eine hohe Lebenserwartung gibt Auskunft über alles, was in einer Gesellschaft gut läuft. So deutet sie auf eine gute medizinische Versorgung, einen qualitativ hohen Lebensstandard und eine gute Ernährungslage hin.

Japaner sind gesund

Eins steht fest: Japaner leben gesund. Hinweise darauf geben die Gesundheitsstatistiken des Landes. So sterben Japaner weniger an Herzerkrankungen und Krebs. Auch Fettleibigkeit gibt es selten: Nur 4,8 % der japanischen Männer und 3,7 % der japanischen Frauen gelten als adipös.

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Quelle : canva

Ist es die Ernährung?

Mediziner und Ernährungsexperten sind sich einig: Es läuft auf gesunde Ernährung hinaus. In Japan ernähren sich die Menschen vor allem von Gemüse und Produkten aus Soja. Außerdem auf dem Speiseplan stehen Fisch und Meeresfrüchte. Dazu gibt es Reis und viel grünen Tee. Wer würde bei solch einem gesunden Menü nicht lange leben?

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Quelle : Canva

Warum leben Japaner so lange?

In Okinawa leben die Menschen besonders lang. Aktuell gibt es über vierhundert 100-Jährige auf der rund 110 km langen und durchschnittlich 11 km breiten Insel. Wie ihnen das gelingt, untersuchen Forscher aus aller Welt seit Jahrzehnten.

Okinawa - die blaue Zone

Die Insel Okinawa zählen Forscher zu den sogenannten blauen Zonen der Erde, die sich dadurch auszeichnen, dass die Menschen dort besonders lange glücklich leben und guter Gesundheit sind.

Wer diese bildhübsche Insel zwischen dem Ostchinesischen Meer und der Philippinensee bereist, dem wird schnell klar, warum das Leben dort so guttut: weiße Sandstrände, so weit das Auge reicht, leckeres Essen und Müßiggang!

Neben Okinawa gehören zu den Blauen Zonen außerdem Sardinien in Italien, die Nicoya-Halbinsel in Costa Rica, die Insel Ikaria in Griechenland und die kalifornische Stadt Loma Linda in den USA.

Das demografische Konzept der Blauen Zonen stammt aus dem Jahr 2000 und ist nicht unumstritten. Und doch liefert es Hinweise darauf, wie es die Japaner und im Besonderen die Bewohner Okinawas schaffen, so lange zu leben.

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Okinawa - Quelle : Canva

Zu den gemeinsamen Merkmalen der Menschen in den Blauen Zonen zählen:

  •   hoher Familienzusammenhalt
  •   kein Rauchen
  •   pflanzenreiche Ernährung
  •   regelmäßige körperliche Betätigung
  •   soziales Engagement
  •   Hülsenfrüchte auf dem Speiseplan
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Ist es die Genetik?

Neben einer gesunden und jung haltenden Lebensweise spielt auch die genetische Veranlagung eine Rolle dafür, dass die Menschen auf Okinawa so lange leben. Denn in den Familien vieler der inzwischen rund achthundert über 100-jährigen Bewohnern der Insel, die seit den 1970er Jahren erforscht wurden, zeigt sich, dass auch die Geschwister der Langlebenden häufig besonders lang leben und gesund bleiben. Die genetische Ausstattung der Menschen hilft zudem dabei, Autoimmunkrankheiten zu verhindern, so die Forscher.

Ernährung

Wer in Japan ein Restaurant betritt, dem fällt es sofort auf: Auf den japanischen Tisch kommen wenig rotes Fleisch, viel Fisch und pflanzenbasierte Nahrungsmittel wie Sojabohnen und Tee. Ein solch gesunder Speiseplan trägt nachhaltig zum Erhalt der Gesundheit bei.

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Quelle : Canva

Hara Hachi Bu

Nur so viel essen, bis man satt ist. Das ist der Diät-Tipp schlechthin. Aber die Bewohner Okinawas gehen noch einen Schritt weiter: Gemäß der kulturellen Praxis des Hara Hachi Bu essen sie nur so viel, bis ihr Magen zu 80 % voll ist. Auf diese Weise nehmen sie weniger Kalorien zu sich. In der Folge sind weniger freie Radikale in ihrem Blut messbar, das Risiko für Herzkrankheiten und Krebserkrankungen verringert sich.

Bewegung ist das A und O

Wer fit sein will, der muss in Bewegung bleiben. Dies gilt für Jung und Alt. Und man könnte meinen, dass Japan sich dies auf die Flagge geschrieben hat. Denn regelmäßige Bewegung ist für (fast) alle Japaner ein Muss.

Entstanden ist Japans Bewegungsdrang vor fast einem Jahrhundert. Im Jahr 1928 wurde ein nationales Gesundheitsprogramm ins Leben gerufen, welches die Menschen zu morgendlichem Frühsport aufrief.

Bald schon wurde eine Radiosendung geschaffen, Rajio taiso, zu der Schulkinder, Angestellte von Betrieben und Senioren gleichermaßen eine Gymnastik-Routine absolvieren. Rajio taiso ist heute so beliebt wie damals, und viele ältere Japaner berufen sich darauf, wenn man sie danach fragt, was sie jung und fit hält.

Ikigai - der Sinn des Lebens

Jeder hat sich diese Frage schon einmal gestellt: Was ist der Sinn des Lebens? Eine Frage, die zu erklären versucht, warum wir jeden Morgen aufstehen und was der Inhalt und das Ziel unseres Lebens ist.

Die Japaner nennen dies Ikigai: das, wofür es sich zu leben lohnt. Die Antwort auf diese Frage zu finden, wird als individuelle Mission verstanden. Hat man sein Ikigai gefunden, so beschert es einem Lebensfreude und innere Zufriedenheit.

Wer sich auf die Suche nach seinem Ikigai begeben möchte, muss sich vier Fragen stellen:

  1. Was liebst und tust du gern?
  2. Was braucht die Welt von dir?
  3. Womit kannst du Geld verdienen?
  4. Was ist dein Talent?

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Quelle : Canva

Aus den Schnittmengen der Antworten kann die persönliche Mission, die Berufung, ein idealer Beruf und die persönliche Leidenschaft abgelesen werden - die Grundpfeiler für den persönlichen Sinn des Lebens.

Lange leben: Was können wir von Okinawa lernen?

Welche Lektion hält Okinawa also für den Rest von uns bereit? Die Erfinder des Konzeptes der Blauen Zonen haben für alle, die länger und gesünder leben wollen, neun Tipps zusammengestellt:

  1. Bewegen Sie sich regelmäßig, ohne es zu übertreiben.
  2. Suchen Sie sich einen Lebensinhalt.
  3. Bauen Sie Stress ab!
  4. Reduzieren Sie Ihre Kalorienzufuhr.
  5. Ernähren Sie sich zum Großteil von Pflanzen.
  6. Trinken Sie Alkohol in Maßen, und wenn, dann vor allem Wein.
  7. Schließen Sie sich einer Religionsgemeinschaft an.
  8. Schätzen und pflegen Sie das Familienleben.
  9. Engagieren Sie sich im gesellschaftlichen Leben.

Ist das schon das ganze Geheimnis? Kommen Sie am besten selbst nach Japan und schauen sich mit eigenen Augen an, wie die Menschen dort leben.

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