Authentische Ramen: Regionale Sorten der traditionsreichen Nudeln

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Ramen ist das berühmte japanische Nudelgericht, das in einer Brühe gekocht und mit Gemüse, Fleisch oder Fisch serviert wird. Es ist aus der japanischen Küche nicht wegzudenken und für viele sogar zum Symbol für die kulinarische Identität des Landes geworden. 

Ramen-Gerichte variieren aber je nach Region. Je nachdem, wo man ist, bekommt man glatte oder gewellte, dünne oder dicke Nudeln, Brühe mit Sojasoße, Shio, Miso oder Tonkotsu... In Tokio, Kyoto, Fukuoka, Fukushima oder Hokkaido gibt es unzählige Variationen. Werde zum Ramen-Experten und probiere sie alle, sodass du genau weißt, was dein Lieblings-Ramen ist, wenn du das nächste Mal in Japan oder in einem japanischen Restaurant bestellst!

Die Geschichte des Ramen

Die berühmten Nudeln waren nicht immer schon da: Ramen soll in den 1900er Jahren während der Meiji-Zeit aus China nach Japan gekommen sein. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde das Gericht dann langsam immer beliebter. Der Zweite Weltkrieg und die damit verbundene Knappheit an Reis trugen besonders zur Popularität von Ramen bei, da die Japaner zu dieser Zeit ein kräftiges und schnell zu essendes Gericht brauchten, das nicht auf Reis basiert ist. Über die Jahre hat jede Region ihre eigene Variante des Gerichtes entwickelt, weshalb heute Ramen nicht gleich Ramen ist – aber das macht eine Reise nach Japan noch interessanter! 

Grundlegend bestehen jedoch alle Arten von Ramen vier Grundbausteinen: Brühe, Tare (auch Kaeshi genannt), Nudeln und Beilagen. Je nachdem, welche Art von Brühe, Nudel, etc. man benutzt und wie man die verschiedenen Sorten kombiniert, ergeben sich neue Geschmackserlebnisse.
Wie genau unterscheidet sich das nun von einem Ort zum anderen? Hier bieten wir dir einen Überblick über die wichtigen Arten von Ramen.

Ein leckeres Ramen-Gericht

Quelle: Diego Lozano/Unsplash

Die verschiedenen Arten von Brühe

Auf die Brühe kommt es an! Sie ist das Schlüsselelement des Ramen, denn sie verleiht den Nudeln und den Beilagen ihren Geschmack. Ihre Zubereitung, Farbe und Intensität geben in der Schüssel den Ton an. Es gibt verschiedene Arten von Brühen in Japan, die wichtigsten sind Shoyu, Shio, Miso und Tonkotsu. Es lohnt sich, diese kennenzulernen, sodass du ein Gespür dafür hast, was du auf einer Reise nach Japan bestellen solltest – oder aber einfach nur, um neue Arten von Brühe und ihre Besonderheiten zu entdecken!

Ramen auf Shoyu-Basis: Shoyu ist eine japanische Sojasauce, die aus Sojabohnen, Salz und Koji hergestellt wird. Sie ist intensiver als Sojasauce, da sie monatelang fermentiert wird – normale Sojasauce fermentiert nur wenige Wochen.
Shoyu ist eine klare, salzige Brühe mit Sojasaucengeschmack, die gerne mit Fisch und Meeresfrüchten kombiniert wird, um diesen Zutaten einen einzigartigen Geschmack zu verleihen. Charakteristisch für diese Art von Brühe sind ein hoher Umami-Gehalt und eine scharfe, kräftige Würze.

Ramen auf Miso-Basis: Dies ist die bekannteste Brühe mit einem vielschichtigen, üppigen Geschmack. Es handelt sich um eine fermentierte Paste mit einem starken Umami-Geschmack, die aus fermentierten Sojabohnen hergestellt wird. Sie ist sowohl lecker als auch gesund und wirkt als Probiotikum. Ramen mit Miso-Brühe ist eine gute Option für Vegetarier und Veganer!

Ramen auf Shio-Basis: Shio-Ramen ist eine in Hakodate beliebte Ramensauce. Es ist eine klare Brühe mit salzigem und scharfem Geschmack, die gut mit getrockneten Meeresfrüchten, Kelp (Seetang), Knoblauch und Ingwer zusammenpasst. Sie wird auch gerne mit gegrilltem Schweinefleisch, Bambussprossen und Nori-Algenblättern serviert.

Ramen auf Tonkotsu-Basis: Die Tonkotsu-Brühe wird aus Knochen und Schweinefleisch hergestellt. Kollagen und Fett lösen sich auf und verleihen der Brühe ihren einen einzigartigen Geschmack. Um diesen zu entwickeln, muss sie mindestens zehn Stunden lang gekocht werden. Das Ergebnis ist eine trübe Sauce, die intensiv nach Schweinefleischeintopf schmeckt. Ihre Ursprünge hat diese Sauce in der Region Fukuoka.

Ramen in der Schüssel

Quelle: Michael Wu/Unsplash


Die verschiedenen Nudelarten

Vielleicht hast du schon viele japanische Nudel-Namen gehört, ohne aber genau zu wissen, wie sie sich unterscheiden: Yakisoba, Hiyamugi, Shirataki, Harusame, Somen, Soba, Ramen und Udon. Japan und andere asiatische Länder haben eine echte Nudelkultur! Es gibt sie in den verschiedensten Geschmacksrichtungen und sie können Gerichten – und in diesem Fall Ramen – einen typischen geschmacklichen Akzent verleihen.

Sehr beliebt sind zum Beispiel Soba-Nudeln, die entweder aus einem Gemisch von Buchweizen- und Weizenmehl oder ganz aus Buchweizenmehl hergestellt werden. Das Gute an ihnen: sie sind glutenfrei. Außerdem haben sie eine rauere Textur als andere Nudeln und werden in Japan gern im Alltag gegessen.

Dann gibt es natürlich die typischen Ramen-Nudeln. Sie werden aus Weizenmehl und Ei hergestellt und sind an ihrer gelben Farbe und ihrer dünnen, langen und oft gewellten Form zu erkennen.

Udon-Nudeln hingegen sind weiß, dick und haben eine klebrige, weiche Textur. Sie werden aus Weichweizen, Weizen und Wasser hergestellt und sind ein Grundnahrungsmittel in Japan.

Ramen-Nudeln, alle verschieden

Quelle: Monika Borys/Unsplash

 

Diese drei Nudelarten sind zwar die beliebtesten, es gibt aber auch viele andere Varianten, z. B. : 

  • Harusame-Nudeln: Man nennt sie auch Zellophan-Nudeln, denn sie sind durchsichtig und werden aus der Stärke von Mungobohnen, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Tapioka usw. hergestellt.
  • Somen-Nudeln: Nudeln aus Weizenmehl, die normalerweise kalt gegessen werden, im Sommer oft als Suppe.
  • Shirataki-Nudeln werden aus Konjak-Paste hergestellt und sehen wie Fadennudeln aus. Sie haben sehr wenig Kalorien und sind ideal für Sommersalate.
Nudeln können nicht nur nach Art und Konsistenz, sondern auch nach Dicke und Form unterschieden werden, z. B. gibt es dicke und dünne Nudeln, gewellte Nudeln und Hirauchi-Nudeln (Tagliatelle-Nudeln). Probiere mehrere Nudeln aus, um herauszufinden, welche dir am besten schmecken!

 

Ei, Pilze und Gemüse auf Ramen-Nudeln

Quelle: Monika Grabkowska/Unsplash

 

Vielfältige Beilagen

Die beliebtesten Beilagen für Ramen sind zweifellos Bambussprossen, Narutomaki und Schweinebraten, aber auch verschiedene Gemüsesorten wie Karotten, Spinat, Mais, Pilze, Erbsen, Kohl. Auch Kimchi, grüne Zwiebeln, Sesamkörner, Kokosmilch, Nori-Algen, Algenblätter werden oft zusammen mit den Ramen-Nudeln serviert.

Um Proteine hinzuzufügen, ist es üblich, Speck, Hühnchen, Rindfleisch, Garnelen und Tofu zu integrieren und das Ganze natürlich mit einem gekochten Ei krönen.

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Quelle: Baig Daling/Unsplash

Ramen-Sorten und ihre Regionen

Die Ramen-Kultur ist in Japan sehr ausgeprägt und jede Region hat das Gericht in ihrem eigenen Stil weiterentwickelt. 

Hakata-Ramen: Diese Version stammt aus der Region Fukuoka im Süden Japans. Sie wird mit einer Tonkotsu-Brühe zubereitet, der Meeresfrüchte hinzugefügt werden. Das Ergebnis ist eine dicke, cremige Suppe, die mit Ramen-Nudeln, eingelegtem Ingwer, Schweinefleisch, Sesam und grünen Zwiebeln verfeinert wird.

Sapporo-Ramen stammt von der nördlichen Insel Hokkaido, die als kulinarisches Paradies der japanischen Küche bekannt ist. Sie besteht aus einer Miso-Brühe, die mit einem Klecks lokal hergestellter Butter, Mais, Bambussprossen und Schweinefleisch serviert wird.

Hakodate-Ramen kommt ebenfalls von der Insel Hokkaido. Es basiert auf Shio Ramen und vereint mit seiner Mischung aus Huhn, Schwein, Meeresfrüchten und lokalem Gemüse das Beste aus Meer und Land.

Taiwan-Ramen ist in Nagoya bekannt. Sie ist vom kulturellen Austausch mit Taiwan inspiriert und besteht aus einer Hühnerbrühe, die mit einer chinesischen Chilipaste, Sojasprossen, Schalotten, einer guten Portion Miso und gehacktem Schweinefleisch und Hühnchen ergänzt wird.

Kitakata-Ramen stammen wiederum aus Fukuoka. Es ist eine Shoyu-Brühe, die für ihre dicken, welligen Eiernudeln bekannt ist und mit Schweinefleisch, Bambussprossen und einer Scheibe Narutomaki (ein weißer Fischkuchen mit einer rosa Wirbelverzierung) gegessen wird.

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Quelle: Yeh Xintong/Unsplash

Wakayama-Ramen ist auch als „Chuka Soba“ bekannt, was soviel wie chinesische Nudeln bedeutet. Sie werden großzügig mit grünen Zwiebeln und Fischkuchen gewürzt, und ihre Brühe ist eine Mischung aus Tonkotsu-Brühe und Sojabohnen. Die Nudeln selbst sind im chinesischen Stil dünn und lang.

Okinawa-Ramen hat die Besonderheit, dass es mit Buchweizennudeln serviert wird. Die Brühe ist klar und wird mit Schweinescheiben (traditionell vom berühmten einheimischen schwarzen Schwein) serviert.

Onomichi-Ramen ist in der Gegend um Hiroshima beliebt. Sie wird mit Meeresfrüchten von der Insel Seto zubereitet, die in einer reichhaltigen, fetten Brühe aus Hühner- und Rindfleisch gereicht wird. Am Schluss wird mit Bambussprossen und grünen Zwiebeln verfeinert.

Kagoshima-Ramen legt Wert auf einheimische Zutaten. Die Brühe ist eine einzigartige Mischung aus Schweinefleisch, Huhn und Gemüse, die mit Sardinen und getrockneten Shiitake-Pilzen verfeinert wird. Ergebnis ist eine trübe Suppe mit einem einzigartigen Geschmack.

Entdecke alle Geschmacksrichtungen Japans, während du durch Japan reist und dir sowohl das Wesentliche als auch das Unerwartete erkundest. Du könntest sogar eine Kleingruppenreise unternehmen, die Japan und Korea kombiniert. Um mehr zu erfahren, entdecke unsere aktuellen Reisenrouten durch Japan!

 

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