Bohnen gegen Dämonen: Japan feiert Setsubun

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Wenn in Japan der Frühling naht, machen sich die Japaner daran, der dunklen, kalten Winterzeit auf ihre eigene Art Lebewohl zu sagen: Sie feiern Setsubun.


Setsubun wird am letzten Wintertag des japanischen Mondkalenders gefeiert und fällt für gewöhnlich auf den 3. Februar, manchmal auch auf den Zweiten oder Vierten des Monats. Passenderweise bedeutet auch der Begriff selbst wörtlich: „Teilung der Jahreszeiten“.

 

Geister raus, Glück ins Haus!

Im Einklang mit anderen Traditionen, die um diese Jahreszeit in vielen Kulturen praktiziert werden, dient das Setsubun-Fest der Reinigung und Läuterung. In Japan werden an diesem Tag Dämonen, in Japan Oni genannt, und böse Geister aus dem eigenen Heim vertrieben – und zwar mithilfe von gerösteten Sojabohnen, die im oder vor dem Haus mit den Worten „Oni wa soto! Fuku wa Uchi“ geworfen werden, was zu Deutsch etwa so viel heißt wie: „Geister raus, Glück ins Haus!“ Besonders beliebt ist Setsubun übrigens bei Kindern: Oft verkleidet sich ein Familienmitglied oder, bei Setsubun-Feiern im Kindergarten, ein Erzieher als Oni und wird von den Kleinen nach Lust und Laune mit Bohnen beworfen.

 

Oni kindergarten Photo by recursive.faults on Foter

Quelle: Photo by recursive.faults on Foter

 

Schauriges Dämonentreiben zum Mitwerfen

Da Setsubun kein gesetzlicher Feiertag ist, machen es sich vielerorts örtliche Shinto-Schreine zur Aufgabe, entsprechende Läuterungsveranstaltungen abzuhalten. Auch das eigentliche Werfen von Sojabohnen dürfte shintoistische Wurzeln haben, gehören diese doch zusammen mit Reis zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln des Inselstaats. Da Sojabohnen jedoch größer und (etwas) furchteinflößender als Reis sind, haben sie sich wohl in der Setsubun-Tradition als geeignete „Munition“ zur Abwehr von Onis durchgesetzt.


Bei einem Japanbesuch im Februar sollte deshalb ein Schreinbesuch zu Setsubun nicht auf Ihrer Liste fehlen! Einer der besten Anlaufpunkte dafür ist der Yoshida-Schrein in Kyoto, wo am 2. und 3. Februar hunderte Festbuden den Berghang säumen. Lassen Sie sich vom bunten Treiben mitreißen und probieren Sie sich durch das örtliche Streetfood-Sortiment, während Sie auf das jeweilige Highlight des Abends warten:

Am 2. Februar wird das Fest nämlich von fiesen Oni heimgesucht! Doch keine Sorge, begleitet von einer Fackelprozession hat auch der Held Hososhi seinen Auftritt und wird sich die Unruhestifter vorknöpfen! Auf solche Art geschwächt ist es nun für die ebenfalls zu Hilfe geeilten Bogenschützen ein Leichtes, die Oni mit Pfeilen aus Schilfrohr zu vertreiben.


Am 3. Februar, dem Tag nach der Dämonenvertreibung, findet am Yoshida-Schrein ein weiteres Ritual statt: das Karosai. Vor einem der Torii-Tore wird eine mehrere Meter große Feuerstelle errichtet, und Besucher bringen ihre alten Glücksbringer vorbei, die am späten Abend in einem weiteren Reinigungsritual verbrannt werden.

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Oni Dance Photo by Christian Kaden on Foter

Quelle: Photo by Christian Kaden on Foter

Mit Eho-Maki geht das Glück durch den Magen

Doch Japan wäre nicht Japan, wenn es nicht auch zu Setsubun eine besondere kulinarische Tradition geben würde, und so ist ein weiterer, weit verbreiteter, Setsubun-Brauch das Essen von dicken Eho-Maki-Sushirollen. Dass der Brauch in Osaka, der Stadt der Händler und „Küche Japans“, seine Ursprünge haben soll, verwundert uns nicht.

Jede Rolle ist mit sieben Zutaten gefüllt, da die Sieben auch in Japan als Glück verheißende Zahl gilt, und soll ohne zu sprechen aufgegessen werden, während man in die Glücksrichtung des jeweiligen Jahres blickt. Der Name Eho-Maki lässt sich auf eben diese Weise übersetzen: „Glücksrichtungs-Rolle“. Anfang Februar werden Sie diese ungeschnittenen, massiven Sushi-Rollen in Supermärkten und vielen Sushi-Restaurants finden. Wir wünschen einen guten Appetit und ein dämonenfreies Jahr!

 

Ehomaki Photo by 5thLuna on FoterQuelle: Photo by 5thLuna on Foter

 

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