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Die Geheimnisse des japanischen Whiskys – eine Entdeckungsreise

Geschrieben von Japaventura | Donnerstag, 13.4.2023

Whisky ist wahrscheinlich nicht das erste Getränk, das Ihnen in den Sinn kommt, wenn Sie an Japan denken. Die meisten verbinden die goldbraune Spirituose eher mit Scotch aus dem schottischen Hochland oder amerikanischem Bourbon. Diese Länder sind weltweit berühmt für ihre Whiskys. Und denken Sie an Japan als ein anderes alkoholisches Getränk: Sake.

Doch in den letzten Jahren hat auch japanischer Whisky stark an Beliebtheit gewonnen und zählt mittlerweile zu den besten weltweit. Dies liegt hauptsächlich an der hohen Qualität und dem einzigartigen Geschmack, der durch die Kombination traditioneller schottischer Destillationsmethoden mit japanischem Handwerk sowie Innovation entstanden ist.

In diesem Artikel erfahren Sie, warum es sich lohnt, japanischen Whisky zu probieren und wo Sie die besten Whiskys in Japan finden können.

Wie kam Whisky nach Japan?

Whisky (ウィスキー) wurde nach dem Ende der Feudalzeit in der Meiji-Zeit (1868–1912) in Japan eingeführt, wobei die kommerzielle Herstellung von Whisky im Inland erst in den 1920er Jahren begann. Shinjiro Torii, der bereits westliche Alkoholika verkaufte, eröffnete 1923 die erste offizielle Destillerie des Landes. Nach sorgfältiger Prüfung der Wasserqualität und der Temperaturen entschied er sich für Yamazaki bei Kyoto als idealen Standort für eine Whisky-Produktionsstätte.

Japanische Whiskys ähneln schottischen Whiskys, weil die japanischen Whisky-Pioniere ihr Handwerk von den schottischen Whisky-Malt-Meistern gelernt haben. Trotz ihrer vergleichsweise kurzen Geschichte sind japanische Whiskys heute einigen der besten schottischen Whiskys ebenbürtig und haben höchste internationale Auszeichnungen erhalten.

 

Der Vater des japanischen Whiskys

Dies liegt vor allem an einem Mann namens Masataka Taketsuru. Dieser war ein japanischer Chemiker und Whisky-Experte. Er wurde 1894 in einer Familie von Sake-Produzenten geboren. Nach seiner Ausbildung wurde er im Jahr 1918 nach Schottland geschickt, um für seinen damaligen Arbeitgeber alles über die Whiskyherstellung zu lernen. Dort studierte er Chemie an der Universität von Glasgow und heiratete eine Schottin. Außerdem arbeitete er in verschiedenen Brennereien, um sein Wissen über die Whiskyherstellung zu vertiefen.

Nach seiner Rückkehr nach Japan wandte er seine Kenntnisse über schottische Destillationsmethoden in der Whiskybrennerei Yamazaki an und setzte japanisches Handwerk ein, um hochwertigen japanischen Whisky herzustellen. Später gründete er auch die Brennerei Yoichi auf der Insel Hokkaido.

Taketsurus Ziel war es, japanischen Whisky von höchster Qualität herzustellen, der mit dem besten schottischen Whisky konkurrieren konnte. Hierbei legte er großen Wert auf die Verwendung von hochwertigen Zutaten und die sorgfältige Lagerung des Whiskys, um einen einzigartigen Geschmack zu kreieren.

Dank seines Engagements und seiner Leidenschaft für Whisky wurde Taketsuru zu einer wichtigen Figur in der japanischen Whisky-Industrie und hat dazu beigetragen, den Ruf des japanischen Whiskys auf der ganzen Welt zu stärken. Heute sind die von ihm gegründeten Brennereien, Yamazaki und Yoichi, bedeutende Vertreter der japanischen Whiskyherstellung und bieten einige der besten Whiskys weltweit an.

 

Eine Kunst für sich: Wie man japanischen Whisky richtig genießt

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, japanischen Whisky zu genießen. Die Japaner gelten als Puristen und trinken ihren Whisky am liebsten „straight“ – also pur bzw. unverdünnt und ohne Eiswürfel. Der Whisky kann aber auch mit Eis bzw. auf Eis, gemischt mit stillem Wasser (bekannt als mizuwari) oder mit heißem Wasser (bekannt als oyuwari) getrunken werden. Während die ersten drei Trinkweisen überall auf der Welt üblich sind, unterscheidet sich heißer Whisky in Japan dadurch, dass ihm lediglich heißes Wasser hinzugefügt wird, ohne dass Süßstoffe, Kräuter oder Gewürze dazugetan werden, wie es zum Beispiel bei einem schottischen Hot Toddy der Fall ist.

 

Der Highball Whiskey

Ein Highball ist ein Whisky-Getränk, das in Japan überall anzutreffen ist. Es besteht aus Whisky, der mit kohlensäurehaltigem Wasser gemischt wird. Fast alle Izakayas (japanische Kneipen) und die meisten Restaurants haben Highballs auf ihrer Getränkekarte, und man kann das Getränk sogar in Dosen in Supermärkten kaufen.

So gelingt der perfekte Highball zu Hause:

  1. Füllen Sie ein hohes Glas bis zum Rand mit Eis.
  2. Fügen Sie den Whisky hinzu.
  3. Gießen Sie gekühltes Sprudelwasser hinzu, wobei Sie so wenig Eis wie möglich übergießen sollten, um zu verhindern, dass es zu schnell schmilzt.
  4. Rühren Sie vorsichtig um und füllen Sie noch einmal Eis nach, bevor Sie das Getränk servieren.
  5. Optional können Sie eine Zitronenschale dazugeben oder als Garnitur verwenden.

 

Whisky-Entdeckungsreise in Japan: Die besten Bars und Destillerien

Die meisten Cocktailbars, Hotelbars, Restaurants sowie Izakaya führen mindestens eine Sorte von japanischem Whisky.

Spezielle Whiskybars gibt es in der Regel nur in den größeren Städten, wobei sich viele von ihnen in Tokyo und Osaka befinden. Viele Whiskybars führen neben japanischen auch internationale Whiskylabels, wie die Bar Benfiddich oder die Bar The Door, die sich in Tokio befinden. Auch die Bar K in Osaka sowie die Shot Bar Zoetrope in Shinjuku oder die Tokyo Whisky Library in Aoyama stehen ganz oben auf der Liste der Whisky-Liebhaber.

All diese Bars bieten eine hervorragende Auswahl an japanischen Whiskys und sind auf der ganzen Welt bekannt. Es gibt jedoch noch viele weitere Bars in Japan, die ebenfalls eine großartige Whisky-Auswahl zu bieten haben.

 

Vom Rohstoff bis zum edlen Tropfen: Erlebnisreiche Besuche in Japans Destillerien

Eine weitere Möglichkeit, die besten japanischen Whiskys zu probieren, besteht darin, direkt an die Quelle zu gehen. In den größten und bekanntesten Destillerien Japans haben Sie nicht nur die Gelegenheit, verschiedene Sorten zu probieren, sondern können gleichzeitig mehr über die Herstellung des Getränks erfahren.

So ist es beispielsweise möglich, die vier großen japanischen Destillerien der Produzenten Suntory (Yamazaki und Hakushu) sowie Nikka (Yoichi und Miyagikyo) im Rahmen von öffentlichen Führungen zu besichtigen. Während des Besuchs besteht oft die einmalige Gelegenheit, auch seltene japanische Whiskys mit Altersangabe zu einem vergleichsweise günstigen Preis zu verkosten.

 

Probieren Sie die Top 10 japanischer Whiskys und entdecken Sie die Vielfalt der japanischen Destillationskunst

Es gibt eine Vielzahl an großartigen japanischen Whiskys auf dem Markt. Im Folgenden finden Sie einige der bekanntesten und am häufigsten empfohlenen:

  • Yamazaki 18 Jahre
  • Hibiki 21 Jahre
  • Nikka Taketsuru 21 Jahre
  • Hakushu 18 Jahre
  • Yoichi 20 Jahre
  • Chichibu The Peated
  • Mars Komagatake Limited Edition
  • Kirin Fuji-Sanroku Tarujuku 50
  • Togouchi 18 Jahre
  • Akashi White Oak 18 Jahre

Natürlich sollten Sie stets bedenken, dass der Geschmack von Whisky äußerst subjektiv ist und jede Person unterschiedliche Vorlieben hat. Es lohnt sich also, verschiedene Sorten auszuprobieren, um Ihre eigenen Favoriten zu finden.

Das Verkosten von japanischem Whisky während Ihrer Reise durch Japan wird nicht nur Ihren Geschmackssinn bereichern, sondern Ihnen auch einen Einblick in die reiche Whiskykultur des Landes geben. Probieren Sie dabei auch andere beliebte Gerichte der traditionellen japanischen Küche.

 

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