Onsen - Japans Thermalquellen

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In ein Onsen einzutauchen, heißt mehr als nur baden. Onsen ist die Kunst der Entspannung und Reinigung. Es ist eine traditionelle Institution mit Regeln, deren Ursprünge in der japanischen Kultur zu finden sind.

Das heiße Wasser beziehen diese japanischen Thermalbäder aus den Tiefen der Erde. Japan befindet sich an der Schnittstelle mehrerer tektonischer Platten, die dafür sorgen, dass es an Onsen von Nord bis Süd nicht mangelt.

Vogelgesang, Blätterrauschen, der Klang von Wellen am nahegelegenen Ufer: Oft eingebettet in schöne Landschaften, nahe dem Ozean oder mitten im Grünen oder in den Bergen, ist das Onsen ein Erlebnis für Körper und Seele.

Die Onsen-Regeln: Sauberkeit und Respekt für andere.

Das Baden in einem Onsen ist mit nicht wenigen Regeln verbunden, die dafür sorgen, dass das Wasser sauber bleibt und dass sich alle Badegäste wohlfühlen.

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Quelle : Canva

 

Getrennte Geschlechter

Ursprünglich badeten Männer und Frauen gemeinsam in den japanischen Thermalbädern. Infolge des verstärkten Einflusses der westlichen Kultur sind die Becken und Räumlichkeiten der Onsen heute häufig getrennt. In manchen Onsen gibt es Kleidervorschriften, die das Tragen von spezieller Badebekleidung oder Handtüchern gebieten. Nur wenige Onsen, meist in ländlichen Regionen gelegen, erlauben heute noch das traditionelle gemischte Nacktbaden.

 

Handtücher

Für den Besuch in einem Onsen braucht es zwei Dinge: ein kleines Handtuch und ein großes Badetuch. In vielen Onsen werden die Hand- und Badetücher bereitgestellt. Sie können aber auch mitgebracht werden.

Das kleine Handtuch dient dem Duschen und notdürftigen Abtrocknen nach dem Bad. Das große Badetuch bleibt in der Umkleidekabine und ist dort für das Trocknen vor dem Ankleiden vorbehalten.

Mit dem kleinen Handtuch kannst Du Dich außerhalb des Wassers bedecken. Im Wasser muss das Handtuch abgelegt werden. Du kannst Dein Handtuch auf Deinem Kopf platzieren oder um den Kopf wickeln. Alternativ kannst Du es am Beckenrand in einem Regal aufbewahren. Aus Gründen der Hygiene darf das Handtuch in keinem Fall das Wasser berühren.

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Quelle: Canva

 

Duschen

Das Wasser darf nur sauber betreten werden. Um sich zu reinigen, stehen Duschen zur Verfügung, die jeder Badende benutzen muss. Dabei ist jeglicher Schmutz und Seifenreste gründlich abzuspülen. Die Japaner nehmen das Duschen vor dem Bad äußerst ernst. Seifen und Duschgele sowie Handtücher werden zur Verfügung gestellt. Die Dusche erfolgt im Sitzen, um andere vor Wasserspritzern zu schützen.

Der Akt der Reinigung vor dem Bad dient jedoch nicht nur der Sauberkeit. Er dient darüber hinaus dem Abwaschen aller Unreinheiten, die im Alltag haftengeblieben sind, körperlich wie seelisch.

Vergesse nicht, nach der Dusche warmes Wasser über Deinen Körper rinnen zu lassen (kakeyu), um einen Temperaturschock zu vermeiden. Mit einem Eimer begießt Du dazu zunächst Füße, Knie und Hüften, dann den Bauch, die Schultern und schließlich den Rücken.

 

Ruhe und Zurückhaltung

Die berühmte japanische Höflichkeit kommt auch am Onsen nicht vorbei. Onsen sind Orte der Ruhe und Entspannung. Auch wenn es einige Onsen gibt, die etwas mehr einem öffentlichen Schwimmbad ähneln, wie man es in Europa findet, herrschen in den meisten Geboten, die Gäste von lautstarkem Verhalten abhalten. Schwimmen ist im Onsen aus denselben Gründen nicht gern gesehen. Die Becken dienen ausschließlich dem Verweilen. Außerdem: Grüße andere Badegäste bei Augenkontakt mit einem freundlichen Konnichiwa und verabschiede Dich mit einer leichten Verbeugung und einem Osakini, wenn Du das Bad verlasst.

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Quelle : Canva

 

Tattoos

In vielen Onsen sind Tattoos nicht gern gesehen, da diese mit Gangmitgliedern in Verbindung stehen. In manchen Bädern wird Tätowierten sogar der Eintritt verwehrt. In anderen Onsen müssen Tattoos abgedeckt werden. Wer tätowiert ist, sollte sich daher vor dem Onsen-Besuch über die jeweiligen Einlassbeschränkungen informieren.

Und so läuft Dein Besuch im Onsen ab:

  1. Im Eingangsbereich des Onsen werden die Schuhe ausgezogen und abgestellt.
  2. In der Umkleidekabine legst Du Deine Kleidung ab und nutzt zur Aufbewahrung die bereitgestellten Körbe. Das große Badetuch lässt Du ebenfalls in der Umkleidekabine.
  3. Mit dem kleinen Handtuch kannst Du Dich bedecken und auf den Weg zu den Duschen machen. Setze Dich hin und reinige Dich gründlich.
  4. Lege das kleine Handtuch ab oder auf Deinem Kopf und tauche langsam in das Onsen-Becken ein.
  5. Bleibe nicht zu lange im Wasser. Die meisten Onsen haben eine hohe Wassertemperatur von 39 bis 42 °C. Um nicht zu überhitzen und Deinem Körper Zeit zu geben, sich an die Temperaturen zu gewöhnen, kannst Du Dein Bad in mehrere 5-Minuten-Abschnitte unterteilen.
  6. Nach dem Bad geht es ein weiteres Mal unter die Dusche. Trockne Dich nach der Dusche mit dem kleinen Handtuch vor.
  7. Zurück in der Umkleidekabine trocknest Du Dich gründlich mit dem Badetuch ab und ziehst Dich wieder an.
  8. Deine Schuhe ziehst Du erst wieder im Eingangsbereich an.

 

 

Schön und gesund mit Onsen-Wasser

Das Baden im Onsen dient der Reinigung und Entspannung, doch nicht nur. Ihm werden auch gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt, die mit den hohen Temperaturen und den Mineralen im Wasser zusammenhängen. So soll das Onsen die Blutzirkulation fördern, die Muskeln entspannen und Hautprobleme mildern. Manche Onsen verfügen über kalte Becken für den ganzen Körper oder für Hände und Füße, die Du für Wechselbäder nutzen kannst, um Deine Abwehrkräfte zu stärken. Alternativ kannst Du Dich zwischen den Bädern lauwarm abduschen.

Die Onsen unterscheiden sich je nach der Zusammensetzung des Wassers. Einige haben einen besonders hohen Schwefelgehalt. Andere enthalten viel Kochsalz oder Eisen. Viele weitere Minerale sind in den verschiedenen Onsen je nach deren Lage enthalten. Nicht erschrecken also, wenn das Wasser rötlich, milchig, grünlich oder gar schwarz ist.

Nach dem Bad im Onsen ist die Haut wunderbar vorbereitet auf pflegende Öle oder Cremes. Nehme Dir also die Zeit, um Deine Haut direkt vor Ort vor dem Ankleiden einzucremen. Auch wenn das Gesicht und der Kopf beim Onsen-Bad ausgespart wird, kannst Du mithilfe eines Eimers oder an einem Wasserhahn mit Thermalwasser auch Dein Gesicht von dem wohltuenden Nass profitieren lassen.

Besondere Onsen-Erlebnisse

In Japan befinden sich nicht weniger als 2.300 Onsen. Einige besondere Onsen haben wir für Dich aufgelistet:

Im Jigokudani Yaen-Koen im Joshinetsu-Kogen Nationalpark kannst Du freilebende Japanmakaken, auch als Schneeaffen bekannt, beim Baden in den heißen Quellen beobachten. Wenn auch Du jetzt Lust auf ein heißes, wohltuendes Bad haben, findest Du Dein Glück ganz in der Nähe, in einem der zahlreichen Onsen in der Umgebung.

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Beppu in Oita gilt als die Onsen-Hauptstadt. Die Stadt ist umgeben von Onsen und ist am Ufer einer Bucht gelegen. Dort kannst Du Dich einer besonderen Ganzkörper-Behandlung mit vulkanischem Sand unterziehen. In Beppu befindet sich darüber hinaus ein besonders heißes Onsen namens jigoku. Diese ‚brennende Hölle‘ mit ihrer roten Farbe ist spektakulär.

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Im Kusatsu-Onsen in Gunma in der Nähe von Takasaki mitten in den Bergen herrschen besonders hohe Temperaturen. In diesem Onsen ist das Wasser so heiß, dass es mit einer speziellen Methode in Bewegung gebracht und auf die richtige Temperatur abgekühlt wird. Diese Rührtechnik kannst Du bei Deinem Besuch miterleben.

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Wenn Du auf spektakuläre Aussichten aus sind, findest Du diese im Akazawa. Dieses beherbergt eine Vielzahl von Onsen-Resorts mit Pools, von denen Du neben dem wohltuenden Wasser einen atemberaubenden Blick auf den Ozean genießen kannst.

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