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Matsuri in Japan: die spannendsten traditionellen Festivals und Feiertage

Geschrieben von Japaventura | Donnerstag, 12.10.2023

In Japan gibt es immer einen guten Grund zum Feiern. Ob ein neues Jahr beginnt, oder der Frühling einkehrt, ob die Ernte eingeholt wird, oder ob die Kirschbäume blühen. Das japanische Jahr ist gespickt mit Festen und Feiertagen.

Manche haben einen religiösen Hintergrund, andere ehren eine wichtige Persönlichkeit und wieder andere wurden einfach aus westlichen Ländern übernommen, einfach weil feiern so schön ist. Darüber hinaus gibt es unzählige Feste, die jeweils an einem bestimmten Ort oder in einer bestimmten Stadt zelebriert werden.

Wir stellen Dir einige der farbenfrohsten und wichtigsten japanischen Feste vor.

Shogatsu: Das japanische Neujahrsfest

Traditionell wurde das japanische Neujahrsfest gemäß dem lunisolaren Kalenders zum Zeitpunkt des Frühlingsbeginns gefeiert. Seitdem Japan dem Gregorianischen Kalender folgt, fällt der Neujahrstag wie bei uns auf den 1. Januar. Der Neustart, der ein neues Jahr einleitet, wird in Japan sehr ernst genommen. Liegengebliebene Aufgaben müssen unbedingt im alten Jahr erledigt werden, alte Sorgen sollen vergessen werden. 


Zu diesem Zweck werden am Jahresende sogenannte Bonenkai-Partys veranstaltet, mit denen das alte Jahr verabschiedet und Probleme hinter sich gelassen werden. Das letzte Mahl des alten Jahres ist Toshikoshi Soba, Nudeln aus Buchweizen. Das neue Jahr wird mit einem gründlich gereinigten und festlich dekorierten Haus begrüßt. Viele Japaner schauen sich gemeinsam den ersten Sonnenaufgang des Jahres an. Danach geht es in den Tempel oder zum Schrein, um für ein gutes und erfolgreiches Jahr zu bitten beten und Segen einzuholen.   

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Setsubun: der Frühling beginnt

Setsubun ist der letzte Tag der „Großen Kälte“. Der Winter endet, der Frühling wird eingeläutet. Jedes Jahr fällt der Tag auf den 3. Februar (manchmal auch auf den 2. oder 4.). Mit verschiedenen Ritualen wird dafür gesorgt, dass böse Dämonen vertrieben werden. Dazu werden mit dem Ausruf Oni wa soto! Fuku wa uchi! (Dämonen nach draußen! Glück nach drinnen!) Mame-Bohnen ausgestreut. Ein als Dämon verkleideter Verwandter wird von Kindern mit Bohnen beworfen. 

Um die Dämonen noch effektiver abzuwehren, hängen viele Japaner Gestecke mit Zweigen der Stachelblättrigen Duftblüte und Sardinenköpfen über der Haustür auf. Gegessen werden zu Setsubun die dicksten Sushi-Rollen (ehomaki), die Du je gesehen hast. Die leicht süßlichen Rollen werden häufig mit Shiitake-Pilzen und Ei gefüllt und mit Bedacht verspeist. 

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Hanami: das Fest der Kirschblüten

Jedes Jahr im März und April zieht es Japaner wie Touristen in die Gärten und Parks des Landes. Denn dies ist die Zeit, in der die Kirschbäume in voller Pracht stehen und die Menschen mit ihren rosa und weißen Blüten verzaubern. Das Kirschblütenfest ist so beliebt, dass es eine eigene Blüten-Vorhersage gibt, mit welcher der beste Zeitpunkt für die Feierlichkeiten in jeder Region des Landes angekündigt wird.

Begleitet wird die Blütenschau mit lauten Festen. Es wird gegessen, getrunken und gespielt. In der Nacht werden die Blüten mit Laternen in ein atemberaubendes Licht getaucht. Zu den traditionellen Speisen des Hanami-Festes zählen kugelförmige Dango aus Reismehl oder die Bento-Box, die mit Leckereien wie Sushi, Sakura Mochi und vielem mehr gefüllt ist. 

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Goldene Woche

In einer Woche des Jahres ist die Feiertagskonzentration besonders hoch. Die Goldene Woche bündelt gleich vier Feiertage zwischen dem 29. April und 5. Mai. Den Start macht Showa no Hi, ein Feiertag zu Ehren des Showa-Tenno Hirohito, des dritten Kaisers der modernen Periode zwischen 1926 und 1989. Daran schließt sich am 3. Mai der Verfassungsgedenktag Kempo Kinen-bi an, an dem die Japaner dem Inkrafttreten ihrer Verfassung im Jahr 1947 gedenken. Der 4. Mai wird als Tag des Grüns (Midori no Hi) begangen. An diesem Tag wird ein weiteres Mal der Geburtstag des Kaisers Hirohito gefeiert, der im Jahr 2007 auf den 4. Mai festgelegt wurde.

Die Goldene Woche schließt mit dem Kodomo no Hi (oder Tango no Sekku), an dem die männlichen Nachfahren im Rahmen eines Kindertages bedacht werden. Eltern nutzen diesen Tag, um für den Erfolg ihrer Söhne zu bitten. Keine Sorge, auch den Mädchen ist ein eigener Feiertag gewidmet: Hina Matsuri wird am 3. März gefeiert. Ein weiterer Tag im Jahr, an dem es um die Kinder des Landes geht, Shichi-go-san, fällt auf den 15. November. An diesem Tag werden Jungen und Mädchen gefeiert, die ein bestimmtes Alter erreicht haben (drei und fünf Jahre für Jungen, drei und sieben für Mädchen.

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Tenno tanjobi: der Geburtstag des Kaisers

Ein weiterer Kaisergeburtstag wird jeweils zum Tag der Geburt des amtierenden Kaisers gefeiert. Seit der Thronbesteigung des Kaisers Naruhito im Mai 2019 fällt der Feiertag auf den 23. Februar. Zum Anlass dieses besonderen Tages wird eine große Zeremonie vor dem Kaiserpalast abgehalten. Das Palastgelände in Chiyoda wird an diesem Tag für die Bevölkerung geöffnet.

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Obon: das Fest der Ahnen

Vom 13. bis 16. August werden in Japan die Familie und die Seelen der verstorbenen Angehörigen geehrt. Zu dem traditionellen buddhistischen Familienfest reisen die Japaner nach Hause und feiern im Kreis der Familie mit einer Reihe von Ritualen. Laternen vor den Häusern leuchten den Ahnen den Weg, Gräber werden besucht, und im Familienaltar werden Speisen als Opfergaben gereicht. In den Straßen wird ausgelassen gefeiert, und es werden traditionelle Tänze vorgeführt. Zum Ende des Festes werden Laternen in den Fluss, den See oder auch ins Meer gelassen, die den Seelen der Ahnen den Weg zurück in ihre Welt leuchten sollen. 

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Tanabata: das Fest der Sterne

Tanabata, der „siebente Abend“, wird jedes Jahr am 7. Juli gefeiert. Bei dem auch als Sternenfest bezeichneten Festival geht es vor allem um die Liebe. Am Vorabend wird das Fest mit einem großen Feuerwerk eingeleitet. Prächtige Dekorationen mit Lampions und festliche Umzüge begleiten den Tag. An eigens dafür aufgestellten Bambusbäumen befestigen die Menschen kleine bunte Zettel mit Wünschen. Die Bäume werden anschließend über das Wasser eines Flusses oder des Meeres den Göttern übergeben, und die Wunschzettel als Opfergabe verbrannt. 

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Hanabi: Feuerwerkswettbewerbe

Feuerwerk (Hanabi) hat eine lange Tradition in Japan. Viele Festivals werden von Feuerwerk begleitet. Die bunten und lauten Lichter am nächtlichen Himmel sollen böse Geister fernhalten und machen einfach Spaß. Hanabi hat sich daher zu einem regelrechten Wettstreit entwickelt: In Feuerwerkswettbewerben treten die Profis gegeneinander an und begeistern tausende Zuschauer. Viele der Shows finden in den Sommermonaten Juli und August statt. 

Den Rahmen bilden Festivals, an denen die Menschen in Kimonos gekleidet teilnehmen und sich an Ständen traditionelle Speisen schmecken lassen. Eines der ältesten Hanabi-Events findet in Tokio am Sumida-Fluss statt. Dazu strömen die Schaulustigen in die angrenzenden Parks, ein regelrechtes Wettrennen um die besten Plätze beginnt. Viele weitere berühmte Wettbewerbe gibt es im ganzen Land, z. B. das Omagari Hanabi in Daisen, das Tsuchiura Hanabi in Tsuchiura oder das Nagaoka-Feuerwerk in der gleichnamigen Stadt Nagaoka.

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Momijigari: bunte Blätter im Herbst

Ähnlich wie die Kirschblüten im Frühjahr werden in Japan auch die bunten Herbstblätter mit einem eigenen Fest zelebriert. Zum Anlass von Momijigari (zu Deutsch „Herbstlaub jagen“) zieht es die Japaner in die Parks und Wälder des Landes, um dort die Schönheit der sich verfärbenden Baumkronen und fallenden Blätter zu bewundern. 

Doch neben der Pracht der bunten Blätter geht es an Momijigari noch um viel mehr. Es handelt sich um ein spirituelles Fest, an dem die Buddhisten innehalten und sich der Tatsache bewusst machen, dass das Leben vergänglich ist. Dennoch sind viele Japaner natürlich auch auf der Jagd nach dem schönsten Fotomotiv, das es zum Beispiel vor dem bildhübschen Wasserfall im Minoh-Nationalpark in der Nähe von Osaka, am Takao-Berg in Tokio oder im Yoyogi-Park nahe Harajuku zu finden gibt.

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