Japan ist berühmt für seine heißen Quellen (Onsen). Im ganzen Land findet man kleine und große Resorts, in denen man in wohlig warmes Quellwasser eintauchen kann. Das Bad in den heißen Quellen dient der Flucht aus dem Alltag, soll Entspannung fördern und heilende Kräfte haben.
Die Stadt Beppu in der Präfektur Oita im Süden des Landes zählt zu den besten Onsen-Städten. Viele der heißen Quellen in Beppu wurden von Hotels oder Badehäusern erschlossen und werden für die beliebten Heilbäder genutzt.
Daneben gibt es in Beppu einige besondere Quellen: die sogenannten ‚Hells of Beppu’. Diese sieben heißen Quellen der Onsen-Stadt sind so heiß, dass man unmöglich in ihnen baden kann. Stattdessen bieten sie Besuchern faszinierende Naturschauspiele, die sich sehen lassen können
Dass sie als ‚Höllen‘ bezeichnet werden, haben die Hells of Beppu den Bauern der Umgebung zu verdanken, denen die Quellen aufgrund der Hitze einst die Ernte verdarben, so heißt es. Wir geben uns jedoch auch mit der Erklärung zufrieden, dass so heißes Wasser, welches aus der Erde aufsteigt, nur der Hölle entspringen kann!
Und so heißen die sieben Höllen von Beppu:
Jede der Höllen (Jigoku genannt) hat ihre einzigartige Besonderheit: rotes oder türkisblaues Wasser, sprudelnde Fontänen, blubbernder Schlamm oder Krokodile. Eingebettet in malerische Landschaften und entzückende Gärten bieten sie ihren Besuchern ein besonderes Erlebnis. Sie können einzeln besucht werden oder im Rahmen einer Hells-of-Beppu-Tour.
Eine Augenweide unter den sieben Höllen von Beppu ist Chinoike Jigoku (wortwörtlich Blutteich-Hölle). Aus dieser Quelle entspringt heißes, rötliches Wasser. Die ungewöhnliche Farbe ist wunderschön anzusehen und auf das Eisenoxid im Schlamm zurückzuführen.
Chinoike Jigoku blickt auf eine mehr als 1.300-jährige Geschichte zurück. Der rote Schlamm wird seit jeher für heilende Anwendungen und als Färbemittel verwendet.
Das Wasser in dieser Quelle ist wie in den anderen ‚Höllen‘ so heiß, dass ein Ganzkörperbad lebensgefährlich ist. Ein Teil des Wassers wird jedoch vor Ort abgekühlt, sodass Fußbäder möglich sind.
Wenn Sie die heilende Wirkung der Chinoike Jigoku mit nach Hause nehmen wollen, können Sie vor Ort eine Salbe mit Quellwasserzusatz oder andere Zubereitungen erwerben.
Die Hitze der Quelle wird sogar von dem ansässigen Restaurant nutzbar gemacht. Dort können Sie Ihre Speisen mit dem Dampf der Quelle erhitzen, so etwa die in der Präfektur Oita typischen Teigtaschen.
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Ganz in der Nähe zu Chinoike Jigoku und ebenfalls spektakulär ist Tatsumaki Jigoku. Dabei handelt es sich um einen Geysir, der alle 30 bis 40 Minuten ausbricht und sechs bis zehn Minuten lang bis zu 150°C heißes Wasser und Dampf in die Luft stößt. Daher auch sein Name, der übersetzt so viel wie Tornado bedeutet.
Die Wasserfontäne verfügt über eine solche Kraft, dass sie bis zu 50 Meter in die Höhe schießen könnte. Zum Schutz der Gebäude und Menschen in der Umgebung wurde jedoch ein Überstand aus Felsen errichtet, der den Geysir abbremst. Die Hitze der Quelle breitet sich mithilfe des Dampfes aus, sodass die Wärme auch in sicherem Abstand zu spüren ist.
Wer Tatsumaki Jigoku im April und Mai besucht, kann sich zudem an der Blütenpracht des Rhododendrons erfreuen, der rund um die Quelle wächst.
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Oniyama Jigoku ist der Name einer weiteren der sieben Höllen. Das Wasser in dieser Quelle kocht bei knapp unter 100°C vor sich hin. Neben der heißen Quelle hat diese Hölle noch mehr zu bieten:
Sie ist das Zuhause von rund 70 Krokodilen, die hier aufgezüchtet werden. Die Zucht der Tiere wird durch die warmen Umgebungstemperaturen der Quelle ermöglicht. Besucher können bei der Fütterung dabei sein und während und nach der Brutzeit die Eier und Jungtiere bestaunen. Seit 1923 gibt es hier schon Krokodile. Eine kleine Ausstellung informiert Besucher über die Geschichte der Anlage.
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Wer neben Krokodilen weitere Wasserbewohner bestaunen will, kann dies in Shiraike Jigoku tun. Aufgrund der angenehm warmen Temperaturen fühlen sich tropische Fische hier pudelwohl. Die Wassertanks werden mithilfe der Hitze aus der Quelle auf 26 °C bis 30 °C aufgewärmt. Zu sehen gibt es Arten wie den Pirarucu, den Piranha und den Australischen Knochenzüngler.
Die Quelle wurde im Jahr 1931 erschlossen. Ihr 95 °C heißes Wasser ist milchig und hellblau und hat hohe Anteile an Kochsalz und Kieselsäure, einem wichtigen Nährstoff für die Zellgesundheit der Haut - schade, dass man auch hier nicht baden kann!
Der hübsche japanische Garten, der kreisförmig um die Quelle angelegt wurde, lädt stattdessen zum Verweilen ein. Daneben kommen auch Kunstliebhaber auf ihre Kosten: Die Anlage betreibt eine kleine Ausstellung mit besonderen Gemälden und Zeichnungen aus der Oita-Präfektur.
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‚Umi‘ heißt übersetzt ‚Meer‘, und genau so sieht sie aus, die Umi Jigoku, wie ein kleines Meer mit türkisblauem Wasser. Die schöne Farbe hat die Quelle den hohen Anteilen an Eisensulfat zu verdanken. 98 °C hat das Wasser hier. Eintauchen können Sie in diese Quelle daher nur in einem separaten abgekühlten Becken, und zwar mit den Füßen.
Die Anlage rund um Umi Jigoku bildet einen charmanten Garten, in dem aufgrund der warmen Temperaturen tropische Pflanzen gedeihen. So wachsen hier etwa die Amazonas-Riesenseerose und verschiedene Blumenarten.
Wer Hunger hat, kann sich im Quellwasser gekochte Eier oder Pudding und gedämpfte Brötchen schmecken lassen.
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Wenn Sie beim Besuch einer heißen Quelle dampfendes Quellwasser erwarten, werden Sie über die Oniishibozu Jigoku staunen! Statt Wasser blubbert hier vor allem eines: der Schlamm! In mehreren Pools können Sie dieses besondere Naturschauspiel beobachten. Der hellgraue Schlamm kocht regelrecht vor sich hin. Gleich nebenan spukt ein Geysir unermüdlich Dampf in die Höhe, begleitet von einem hypnotisierenden schnarchenden Geräusch.
Lassen Sie sich auch hier ein Fußbad im auf angenehm warme Temperaturen abgekühlten Quellwasser, sowie verschiedene Köstlichkeiten wie gedämpften Pudding und Xiaolongbao-Teigtaschen nicht entgehen!
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Wer wenig Zeit hat und nur eine der sieben Höllen von Beppu besuchen kann, ist in Kamado Jigoku genau richtig. Hier gibt es eine Vielzahl verschiedener Quellen zu bestaunen.
Wer von blubberndem Schlamm noch nicht genug hat, findet in Kamado Jigoku sein Glück. Auch hier steigen kochend heiße Schlammblasen an die Wasseroberfläche. Daneben gibt es eine türkisblaue Quelle, die dem Wasser in tropischen Inselparadiesen ähnelt. Aus einer weiteren steigt rotes Wasser empor.
Das Wasser aus einer weiteren Quelle können Sie sogar trinken, eine besondere Gelegenheit, die es in Japan nur selten gibt. Wer sich von den heilenden Kräften des Quellwassers überzeugen will, kann zudem Hände, Füße, Hals und Haut mithilfe der Dämpfe verwöhnen lassen.
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